Die medizinische Versorgung


in Deutschland versorgen ca.         515.000 Ärzte    82 Mio. Bewohner

in Äthiopien versorgen ca.                3.000 Ärzte   105 Mio. Bewohner

 

Äthiopien hat eine der niedrigsten Ärztedichten weltweit  


- als medizinische Minimalversorgung stehen kleine Holzkästchen am Straßenrand - mit Verbandstoff und Paracetamol

 

- Clinicen wie Burat, Dakuna oder Galiye Rogda, die jeweils - ohne Anwesenheit eines Arztes - bis zu 20.000 Menschen vollständig ambulant versorgen.

 

- Hospitäler, ca. alle 60-200 km angelegt; dies ist die erste Versorgungsebene, in der Ärzte arbeiten; hier können größere Operationen, schwierige Geburten, auch Augenoperationen ausgeführt werden. Von der Clinic Burat aus sind es über 60 km auf schlecht befestigter Straße zum nächsten Hospital in Attat, wo deutsche Ordensschwestern als Ärztinnen mit 3-4 äthiopischen Kollegen arbeiten.

 

- in der Hauptstadt Addis Abeba gibt es für die Reichen des Landes Kliniken, die sich an europäischem Standard messen können -

...unerreichbar für die meisten Äthiopier

 

 

Clinic Burat

die Clinicgebäude, zentral der die Clinicgebäude, zentral der "Tukull"

Seit 2010 unterstützen wir die Clinic Burat. Unsere kontinuierliche Finanzierung hält sie am Leben. Der Einzugsbereich erstreckt sich auf über 20.000 Einwohner in einem Umkreis von ca. 10 km. Burat gehört - wie alle von uns unterstützten Kliniken - zur Diözese Emdibir. Die Versorgung geschieht durch einheimische Krankenschwestern und Pfleger.

Natürlich gibt es hier keinen Arzt.


 


 

 


In Äthiopien kommen nach wie vor die meisten Kinder in Hütten zur Welt. Dies verursacht die furchtbar hohe Säuglingssterblichkeit. Es ist nicht einfach, die soziokulturellen Gegebenheiten zu durchbrechen. Qualifizierte Betreuung der Schwangeren und eine beschützte Geburt waren die Gründe für den Aufbau der Klinik in Burat.

Auf einer großen Wiese errichtete die katholische Kirche 1997 zuerst ein Entbindungshaus. Weitere Gebäude folgten...




Clinic Dakuna

Seit 2013 unterstützen wir eine weitere Clinic: Dakuna.

Die alte Clinic war tatsächlich zusammengebrochen - Termiten hatten sie zerstört. Ein neues bedarfsgerechtes Gebäude wurde 2013 aufgebaut.

Aber es fand sich keine Möglichkeit, diese Clinic zu finanzieren.

Wir haben uns auch dort eingebracht. Unser Verein hat das gesamte Jahresbudget für die Clinic Dakuna nunmehr schon im 8. Jahr aufbringen können. Der Zulauf der Bevölkerung in Dakuna ist groß; die Clinic wird sehr gut angenommen.

Auch sie bietet medizinische Versorgung für über 20.000 Einwohner.

2014 konnten wir einen dieselbetriebenen Stromgenerator für die Clinic kaufen, da das Stromnetz im Hinterland permanent versagte. Kürzlich wurde die Clinic aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit zum "health center" aufgewertet!

Zwei äthiopische Schwestern leiten die Clinic; sie werden von langjährig erfahrenen äthiopischen Krankenpflegern unterstützt. - Natürlich gibt es auch hier keine Ärzte.

Neben der medizinischen Behandlung erfahren die Menschen in den Kliniken auch Grundlegendes zur Hygiene, Ernährung und Familienplanung. An besonders arme Menschen verteilen die Schwestern die gespendete Kleidung.

Warmherzige Fürsorge wird mit ausgesprochener Dankbarkeit beantwortet.




Galiye Rogda und die "Gumoz"

Unsere dritte, gänzlich andere Clinic: Galiye Rogda

Erst seit wenigen Jahren führt ein unbefestigter Schotterweg in das öde und verlassene Hinterland. Hier muss Wasser aus 260 m Tiefe gefördert werden! Nur wenige Äthiopier wollen sich in dieser unfruchtbaren Region aufhalten. Dies ist das Siedlungsgebiet der Gumuz. Eine Gruppe von ca. 3500 Südsudanesen, die hierhin umgesiedelt wurden. Gerade hier ist medizinische Versorgung enorm wichtig. Die Menschen leben unter ärmlichsten Verhältnissen, in denen Krankheiten ein großes Problem sind. In dieser Klinik arbeiten Krankenschwestern und Hebammen.

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Die Dörfer der Gumuz liegen in der Nähe der Clinic Galiye Rogda. Aber ein 4 km langer Fußmarsch kann mit einem kranken Familienangehörigen auf den Schultern sehr lang werden. Es war für sie nicht einfach, sich auf die "moderne" Clinic einzulassen. Ihre soziokulturellen Strukturen und ihre Haltung zu Körper und Gesundheit sind so anders. Das nötige Vertrauen aufzubauen, dauerte Jahre. Allmählich nehmen sie gerne die medizinische Hilfe durch die Clinic an. Es war daher ebenso nicht einfach für sie und dauerte Jahre, bis sie sich den vermummten weißen Fremden - unserer Zahnarztgruppe - anvertrauten. Jetzt kennen sie uns und erwarten ebenso dankbar unsere Behandlung.

Die katholische Kirche hat den Gumuz so erstmalig Zugang zu medizinischer Versorgung verschafft.


Wenn nicht hier, wo sonst?


Hier muss es weitergehen, gerade hier ist die Hilfe jetzt am allernötigsten!!!