Unsere Besuche in Äthiopien



Einmal in jedem Jahr fahren wir für zwei Wochen nach Äthiopien.

Für uns ist das eine besondere Zeit: wir machen uns ein Bild über den Fortschritt unserer Projekte und nutzen die Möglichkeit, um neue Ideen für sinnvolle Hilfe zu entwickeln. 
Angekommen am Flughafen in Addis Abeba, werden wir von Priestern abgeholt und in einem Geländewagen 250 km über unwegsame holprige Straßen zu unserem Bestimmungsort Burat gebracht. Schon auf der Fahrt zeigt sich uns, wie viel Armut in diesem Land herrscht und wie gefahrenvoll das Leben in Äthiopien sein kann.

 




In diesen zwei Wochen treffen wir den Bischof von Emdibir, verschiedene Priester und Ordensschwestern.  Sie sind für uns wichtige Partner für die Umsetzung unserer Projekte in Äthiopien. In vielen Gesprächen beratschlagen wir über die Bedürfnisse der Menschen.Wir besuchen die Kindergärten und die Schulen, die von uns unterstützt werden.Wir treffen die Frauen, denen wir Kleinkredite geben.


Unsere zahnmedizinische Tätigkeit während unserer Besuche in Äthiopien


Jedoch den elementaren Bestandteil unserer Reise stellt die zahnmedizinische Hilfe dar. In der ländlichen Region, in der wir tätig sind, gibt es weit und breit keine Zahnärzte. Für uns unvorstellbare Zahnbeschwerden quälen die Menschen oft über Monate, über Jahre hinweg. Während dieser 14 Tage kümmern wir uns von morgens bis abends um die Zahnprobleme von ca.200 Menschen. Schon Monate im Voraus teilen wir den Schwestern den Zeitraum unseres Besuchs in den Kliniken mit. 


Die Patienten reißen sich um die Möglichkeit einer Zahnbehandlung.



Sie erwarten uns in allen drei Kliniken sehnlichst. Dafür nehmen sie oft stundenlange Fußmärsche auf sich.
Wir sind ein ganz besonderes ZahnarztTeam: bestehend aus einer Apothekerin, einem Chirurgen, einem Internisten,einer Diabetologischen Fachassistentin,einer Tierheilpraktikerin und - einer Zahnärztin.



Mit Begeisterung und Hingabe arbeiten wir in diesem Team. Jeder hat seine unersetzbare Bedeutung. 
Unter den oft widrigen Bedingungen stützt jeder den anderen. Wir sind ein starkes Team!
Einen Großteil der Ausrüstung bringen wir jedesmal aus Deutschland mit: dazu gehören Unmengen an Handschuhen, Kitteln,Tupfern,Anästhetika, Nadeln, Desinfektionsmittel und vieles mehr. Über die Jahre haben wir auch eine beachtliche Ausstattung an Zangen, Hebeln und Maschinen eingeschleust, die wir jedes Jahr in der Klinik Burat wieder einlagern-bereit für den Einsatz im darauffolgenden Jahr.



Nach ca. 3 Tagen der permanenten Behandlung in einer Klinik wird die gesamte Ausrüstung abends von uns wieder verpackt. Am nächsten Morgen geht es früh mit dem Geländewagen zur nächsten Klinik. Dort bauen wir alles wieder auf, reinigen und sterilisieren das Instrumentarium. Wir versuchen die Zeit optimal zu nutzen, denn trotz permanentem Einsatz- wir können nicht allen helfen. Der Patientenansturm ist allzu groß!
Sofort geht es wieder an die Arbeit. 


Oft müssen wir improvisieren:

                                                                      Kein Strom?


                                                                Immer noch kein Strom?

                                                       

                                                    Wir brauchen einen Ersatzgenerator? 


                                                 Wie wird der Sauger am besten befestigt? 

                                        

                                                 Wir brauchen eine Ablagemöglichkeit für Instrumente?

                                                          

                                                             Zahnarztstuhl Modell "black Africa"                                             

                                     


                                                 Wie kann unsere Arbeitshöhe optimiert werden?


                                     Wie wird der schwere Akku für meine Stirnlampe am besten befestigt? 


                                                    Welche Arbeitsbrille erfüllt alle Anforderungen?


                                               

30 Grad und stehende Luft?


Diese zwei Wochen sind ein Knochenjob für uns alle.

 



Am Ende des Tages sind wir tief berührt, wie vielen Menschen in Äthiopien wir zahnärztliche Hilfe bringen konnten. 
Obwohl keiner die Sprache des anderen versteht, ist ein absolutes Vertrauensverhältnis zueinander spürbar.


               Die dankbaren Gesichter nach der Behandlung entschädigen uns für Mühen und Strapazen.
               Die Möglichkeit zu dieser Arbeit erfüllt uns mit Demut und Dankbarkeit.